Europa aktiv mitgestalten - Teilnahme am Partizipativen Bürgerdialog der EU in Brüssel (6.12.18)

Hinzugefügt am 11. Dezember 2018

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Was beschäftigt Europäerinnen und Europäer aktuell, wenn sie über die EU nachdenken? Was ist ihnen wichtig, und wie könnte die Zukunft der Europäischen Union konkret gestaltet werden? Diesen Leitfragen widmete sich der "Partizipative Bürgerdialog", welcher von der Europäischen Kommission erstmals in einem neuen Format in Brüssel initiiert wurde.

Hierfür wurden 30 Bürgerinnen und Bürger aus den 5 Mitgliedsstaaten der EU mit einer deutschsprachigen Bevölkerung eingeladen, um sich über diese Fragen auszutauschen. Als Sozialkundelehrer an der Europaschule Elisabeth-Langgässer-Gymnasium hatte ich die Chance an diesem spannenden Projekt teilzunehmen und zusammen mit Luxemburgern und Österreichern, aber auch mit Belgiern und Dänen - welche auch eine deutschsprachige Minderheit zu ihren Bürgern zählen - im Vorfeld der Europawahl 2019 zu diskutieren.

Die Veranstaltung begann mit einer Einführung des stellvertretenden Leiters der Abteilung Bürgerpolitik der Kommission, Joachim Ott. Die Europäische Kommission habe verstanden, so Ott, dass neue Formate ausprobiert und geschaffen werden müssten, um ein bürgernäheres Europa zu ermöglichen. Ein Gebilde, welches seine Entscheidungen noch besser kommuniziere, aber insbesondere auch genauer seinen Bürgern zuhöre, um deren Ansichten und Wünsche besser in die Entscheidungsprozesse der EU zu integrieren.

Anschließend startete eine spannender, von drei Moderatoren geleiteter, Workshop, der den Teilnehmern zunächst Raum gab, die aktuelle Wahrnehmung von Europa aus ihrer kulturellen bzw. nationalen Perspektive zu erklären. Probleme wie die Gefahr einer weiteren Spaltung der EU, aber auch die Zerrissenheit der Bevölkerungen innerhalb der einzelnen europäischen Mitgliedsländer in Verbindung mit dem Aufkommen des Rechtspopulismus wurden hier genauso diskutiert wie wichtige Leistungen der Staatengemeinschaft für ihre knapp 500 Millionen Bewohner.

Nach dieser Bestandsaufnahme stand der Nachmittag unter der Leitfrage, welches Europa von den Teilnehmern erträumt werde, und welche Schritte konkret von Bürgern und Institutionen unternommen werden könnten, um in diese Richtung zu gehen. Die Ergebnisse dieses intensiven Arbeitstages wurden der stellvertretenden Generaldirektorin in den Bereichen Binnenmarkt, Industrie und Unternehmertum vorgestellt. Zusammen mit der EU-Beamtin Irmfried Schwimann, die sich am späten Nachmittag zur Gruppe gesellt hatte, wurden die Vorstellungen der Teilnehmer diskutiert. Die Früchte dieses Tages werden zudem, wie die Ergebnisse folgender Bürgerdialoge auch, den Staats- und Regierungschefs der EU vorgelegt.

Es war spannender Tag in Brüssel, der insbesondere durch den Austausch mit anderen Europäerinnen und Europäern sehr inspirierend gewirkt hat: Als engagierte Pädagogen an unserer Europaschule werden wir mit unseren Schülerinnen und Schülern das Thema "Europa" weiter diskutieren und zusammen alle Kanäle nutzen, um die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten.

Eingestellt von Unselt / Me