Autorenlesung mit Stefan Gemmel

Hinzugefügt am 07. Mai 2015

2015 Autorenlesung Teaser

Der Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel kam auf Einladung der Orien­tierungsstufenleiterin Dagmar Rath-Wintzen am 17. April 2015 ins Elisabeth-Langgässer-Gymnasium und las in zwei Lesungen allen sechs 5. Klassen vor. Außerdem waren – wie immer - die Mitglieder der Jugendbuch-AG eingeladen.

Die Veranstaltung wurde vom Friedrich-Bödecker-Kreis und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Eigentlich las der Autor nicht nur vor, sondern gestaltete seine Lesungen sehr anschaulich, indem er seine Helden mit vollem Körpereinsatz und verschiedenen Stimmen perfekt inszenierte. Dabei wurden die Kinder immer wieder in das Geschehen miteinbezogen und mit Hilfe von kleinen Umfragen oder der Entwicklung von Ideen, was passieren könnte, in ihrer Fantasie angeregt. Toll war auch, dass Stefan Gemmel ein sehr großes Unterhaltungstalent besitzt und den Humor der Kinder genau traf. Dass in einer Lesung so viel gelacht werden kann, hatten die Schülerinnen und Schüler nicht geahnt.

In der ersten Lesung für drei 5. Klassen stellte Stefan Gemmel den ersten Band seiner Trilogie „Schattengreifer“ vor, in dem ein geheimnisvoller Magier, der Schattengreifer, etliche Jugendliche aus verschiedenen historischen Zeiten auf einem Schiff gefangen hält. Die Hauptfigur Simon gerät ebenfalls auf das magische Schiff und versucht, den Kindern zu helfen, wieder in ihre eigentliche Zeit zurückzukommen. Es ist also ein Fantasy-Roman, der das Thema Zeitreise sehr spannend umsetzt. Die Schülerinnen und Schüler konnten auch etwas darüber erfahren, wie die Illustratorin den Roman illustriert hat und welche Entscheidungen dabei wichtig waren.

Zu Beginn der zweiten Lesung für die anderen drei Klassen erzählte der Autor, dass er immer wieder von vielen Leserinnen und Lesern gefragt worden sei, wann der zweite Band seines Romans „Mumienwächter“ erscheinen würde. Der Autor antwortete stets: „Gar nicht. Ich habe alle witzigen und gruseligen Szenen schon in diesem ersten Buch verarbeitet. Eine Fortsetzung ist nicht geplant.“ Da aber auch sein Verleger nach einer Fortsetzung fragte, entschloss sich Stefan Gemmel, ein neues Buch mit witzigem und gruseligem Inhalt zu schreiben: „Geistergefährte“.
In diesem Roman geht es um Lenny, der mit seinen Eltern und der Schwester in die Ferien fährt. Dort entdeckt er höchst rätselhafte Tiere, wie z.B. eine merkwürdige Katze mit rot leuchtenden Augen. Er erlebt verschiedene Abenteuer und versucht das Geheimnis um einen Geisterjungen zu lüften.
In diesem Text hat der Autor mit viel Gespür Gruseliges und Witziges miteinander vermischt und somit ein sehr lustiges Gruselbuch verfasst.
Im Anschluss an die Lesung blieb noch etwas Zeit für einige Fragen an den Autor. Auf die Frage, wie er überhaupt zum Schreiben gekommen sei, antwortete Stefan Gemmel, dass er als Schüler ein absoluter Nichtleser gewesen sei. Erst in der 7. Klasse änderte sich alles, als seine Deutschlehrerin Frau Stadtfeld ihm einfach ein Buch auf den Tisch legte und ihn aufforderte, es zu lesen. Der Roman „Die Schatzinsel“ fesselte ihn so sehr, dass er auch weitere Bücher von seiner Lehrerin auslieh und geradezu ‚verschlang‘, wie z.B. „Tom Sawyer“ oder „Huckleberry Finn“. Er entwickelte sich zu einer echten Leseratte und wurde später auch Mitglied in der Schülerzeitungs-AG seiner Deutschlehrerin. Das war der Beginn seiner Schreibkarriere.
Die Dankbarkeit gegenüber Frau Stadtfeld, die in ihm den Leser erkannt und für das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt gesorgt hatte, ist immer noch sehr groß. Für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen war es ganz erstaunlich zu hören, wie ein Junge sich in der 7. Klasse so nachhaltig verändern kann.

Stefan Gemmel wurde 1970 in Morbach im Hunsrück geboren. Er lebt inzwischen mit Ehefrau und zwei Töchtern in Lehmen an der Mosel und ist der meistübersetzte Autor in Rheinland-Pfalz. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und der Schriftsteller bekam für seine Lese- und Nachwuchsförderung 2007 das Bundesverdienstkreuz. 2011 wurde er vom deutschen Buchhandel zum Lesekünstler des Jahres gewählt.
2012 stellte Stefan Gemmel einen Weltrekord in Koblenz auf. Mit über 5000 Schülerinnen und Schülern führte er die größte Lesung durch. Für Herbst 2015 plant er einen neuen Weltrekord. Diesmal geht es darum, in kurzer Zeit ca. 80 Lesungen in allen 16 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland zu schaffen. Ganz besonders stolz ist das Elisabeth-Langgässer-Gymnasium, auch bei dieser Großveranstaltung im September dabei zu sein.

Am Ende der Veranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, sich eine Autogrammkarte zu holen oder sich ein Buch signieren zu lassen. Die Buchhandlung Machwirth war mit einem Büchertisch bei der Lesung zugegen und viele Fans machten gerne von dem Angebot Gebrauch. Frau Reuß und Frau Gerharz aus der Bibliothek unterstützten die Buchhändlerin.

Weitere Infos: www.stefan-gemmel.de


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Eingestellt von Rath-Wintzen