Planspiel EU+
Hinzugefügt am 19. März 2016
Gescheiterte Verhandlungen zum EU-Beitritt Serbiens
Am ersten und zweiten Februar trafen sich die Staats- und Regierungschefs von 22 EU-Staaten und dem Bewerberland Serbien auf der Burg Stahleck in Bacharach, um den EU-Beitritt Serbiens im Rahmen des Planspiels „EU+“ der Universität Mainz zu verhandeln. Zwei Schüler vertraten dabei jeweils einen der EU-Staaten. Wir, der Sozialkundeleistungskurs unter der Leitung von Herrn Unselt, fuhren gemeinsam mit einem Sozialkundeleistungskurs des Römerkastells Bad-Kreuznach mit dem Bus nach Bacharach.
Die Hohen Vertreter des Landes Serbien hatten die Aufgabe ihr Land zu präsentieren und die anderen Länder davon zu überzeugen, dass auch sie von einem Beitritt Serbiens in die EU profitieren würden. Die anderen Länder, die bereits zur EU gehören, mussten mit dem Ziel verhandeln, einen Beitrittsvertrag zu erstellen, der ihre eignen Forderungen und Interessen möglichst stark berücksichtigen sollte.
Zunächst musste jedes Land seine Erwartungen und Forderungen an Serbien in einem Eingangsstatement formulieren. Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, konnten die Staaten in formellen sowie informellen Diskussionen Informationen austauschen und - wenn sie gleiche Ansichten hatten - zusammen einen Vertragsentwurf erstellen. Bevor jedoch ein neuer Aspekt in das Papier aufgenommen werden konnte, musste der jeweilige Staat mindestens zwei andere Länder von einer Idee überzeugen. Jeder einzelne Paragraph des Entwurfs wurde dann gemeinsam - zunächst ohne das Beisein Serbiens - diskutiert. Jedes Land, das einen Gesetzesentwurf eingereicht hatte, konnte ein Statement dazu abgeben und gegebenenfalls Fragen anderer Staaten beantworten.
Der relativ strenge Ratspräsident von der Universität Mainz leitete die Verhandlungen. Wir verhandelten über zwei Tage, was uns die Zeit gab, uns in unsere Rolle hineinzufinden und somit unsere Mitschüler als Regierungs- und Staatschefs anderer Länder anzusehen. Allerdings erschien es uns deshalb auch zeitweise etwas anstrengend.
Um die Verhandlungen des Europäischen Rats möglich realitätsnah zu simulieren, musste es natürlich auch Pressevertreter geben. Unsere Lehrer haben diese Rolle mit großer Freude übernommen, da sie mit dem Einbringen gewisser Konfliktsituationen (z.B. Eilmeldungen der Presse) mehrmals den Lauf der Verhandlungen in eine andere Richtung lenkten, was es nicht einfacher machte, zu einer Einigung zu kommen. Leider konnten wir nach den Beitrittsverhandlungen über die Dauer von zwei Tagen keinen Gesetzesentwurf verfassen, der alle anwesenden Mitgliedsstaaten zufriedenstellen konnte, sodass Serbien in unserer Simulation der EU vorerst nicht beitreten konnte.
Natürlich gab es für uns auch Mittag- und Abendessen, das u.a. dafür genutzt werden sollte, mit den Vertretern anderer Staaten Positionen auszutauschen und Strategien zu entwickeln. Dies wurde verständlicherweise nur bedingt genutzt. Insgesamt war das Planspiel „EU+“ jedoch eine interessante Art und Weise zu erfahren, wie Beitrittsverhandlungen im Europäischen Rat ablaufen können.
Catalina Wieloch und Nino Kühne (MSS 11 SK-L2)
Eingestellt von Unselt