Baumpflanzparty am Alzeyer Elisabeth-Langgässer- Gymnasium

Der Bass wummert aus den Musikboxen rund um den Sportplatz am Elisabeth-Langgässer-Gymnasium. Es ist Baumpflanzparty. Das große Finale einer langen Projektarbeit, die bereits im letzten Schuljahr begonnen hat und jetzt mit einer Pflanzaktion ihren Höhepunkt findet.

Kalt ist es, doch die Schüler schwitzen. Mit dem Pickel arbeiten sie sich voran. Die Löcher werden nach und nach ausgeschaufelt. Drei Stück an der Zahl. Die jungen Leute haben ihren Spaß dabei. Mittendrin Lehrer Christoph Lohde. Er gibt die Anweisungen und hält seine Schüler mit coolen Sprüchen bei Laune. Als er dann noch verkündet dass die Mathestunde ausfällt, ist der Jubel groß.

Das Projekt soll in Folgejahren fortgeführt werden.

„Planting the future“ heißt das Projekt. „Wir sind mit dem festen Vorsatz, etwas für die Umwelt tun zu wollen, in das Projekt gegangen“, sagt Schüler Pascal Noack. „Wir wollten etwas haben, das in der Zukunft noch sichtbar ist und in Erinnerung bleibt.“ Für das Projekt hat Simon Brandt mit einem Team seiner Klasse eigens ein Logo entworfen. „Gar nicht so einfach“, gesteht er, schließlich seien auch Urheberrechte zu beachten.

„Es wird immer davon gesprochen, wie man die Umwelt retten kann, was man tun und wie man Sachen handhaben sollte“, erläutert der 38-jährige Lehrer die Hintergründe: etwas bewirken, selbst wenn es nur ein kleiner Anfang ist. „Wir besprechen Stunde für Stunde, wie man das Leben verbessern kann, Bäume pflanzen und weniger Plastikmüll verursachen soll“, sagt der Pädagoge. Doch oft bleibe es nur Theorie. Diesmal ist es aber anders. Schüler und Lehrer sind hartnäckig geblieben. Mit der Sparkasse Worms-Alzey-Ried und der Baumschule Maier aus Wöllstein fanden sie zwei Partner, die das Projekt unterstützen. Spenden in Höhe von 650 Euro kamen zusammen, das Startkapital für die Aktion, die in den Folgejahren fortgeführt werden soll. Ein französischer Ahorn, ein Speierling und ein Ginkgo sind die ersten drei Bäume, die am Rand des Sportplatzes ihren Platz finden.

Für die Schulgemeinschaft ist so ein neuer Schattenplatz für heiße Sommertage und ein Ort für Klassentreffen geschaffen. „Dadurch haben zum Beispiel alle Klassenstufen ihren eigenen Sammelplatz bei den Bundesjugendspielen“, sagt Lohde. Denn an Schatten mangelt es rund um die Sportanlage. „Natürlich erhoffen wir uns durch das Projekt, dass die Aufmerksamkeit für umweltbewusstes Leben und Handeln unserer Mitmenschen geschärft wird“, stellt Pascal Noack fest. Der Schüler ergänzt: „Das könnte zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Gesellschaft führen.“

Wichtig ist es den Neuntklässlern auch, dass Vögel und Insekten jeglicher Art einen neuen Lebensraum finden. Dieser produziert nebenbei auch noch Sauerstoff. „Also ein wichtiger Punkt zur Verbesserung des Klimas“, so der Schülersprecher. Auch ein Bildungswert ist bei diesem Projekt gegeben. „Wir sehen ihn darin, dass sich die Biologieklassen durch die Informationstafeln an den Bäumen über Funktionen und Wichtigkeit eines Baumes informieren können“, sagt Lohde. Mit der Aktion wollen sie sich nun auch für den Wettbewerb „Deutscher Klimapreis“ der Allianz-Umweltstiftung bewerben. Die Schüler sind sich einig und haben sich einen Leitspruch überlegt, den sie sich das ganze Projekt über sich immer wieder vor Augen geführt haben: „Wir haben das Problem der Umweltsituation auf unserer Erde erkannt und leisten einen kleinen Beitrag zur Verbesserung.“