Dr. Gunther Tiersch am ELG - Was können wir tun?

Hinzugefügt am 11. November 2018

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Dr. Gunther Tiersch am ELG - Was können wir tun?

Diese Frage beschäftigte die Schülerinnen und Schüler der Erdkunde Leistungskurse der MSS 11 und der Grundkurse der MSS 12 ganz sicher nach dem eindrücklichen Vortrag Dr. Gunther Tierschs. Der Chefmeteorologe des ZDF hielt zum dritten Mal vor Oberstufenschülern und Kollegen des ELG einen Vortrag zum Klimawandel und seinen Konsequenzen für uns (die AZ berichtete). Dabei wird immer deutlicher: der Klimawandel ist kein Thema des Lehrplans, das wir abhaken können. Er ist bittere Realität, er ist in vollem Gange und wird unser Leben in Zukunft beeinflussen und verändern – und das meist nicht zum Positiven.

Dr. Tiersch machte sehr deutlich, dass die Veränderungen in der Natur höchst massiv sind: Tauendes Eis in den Alpen sorgt für Felsstürze, die Siedlungen bedrohen und es fehlen Süßwasserspeicher wenn die Gletscher abschmelzen, Flüsse werden weniger gespeist und die Schifffahrt wird beeinträchtigt.

Die tauenden Permafrostböden Sibiriens setzen große Mengen Methan und Kohlenstoffdioxid frei und verstärken den Treibhauseffekt. Dabei werden die von der Erde reflektierten und emittierten Wärmestrahlen von den sogenannten Treibhausgasen wieder zurückgestrahlt – die globale Temperatur steigt. Auch die Tigermücke fühlt sich zunehmend wohl in Mitteleuropa und könnte schwere Krankheiten übertragen; schon jetzt werden im Labor gezüchtete sterile Männchen deutschlandweit ausgesetzt, um die Fortpflanzung der Tigermücke zu stoppen.

Großwetterlagen wie die des Sommers 2018 könnten zunehmen, damit auch die Dürren, Brände in den europäischen Wäldern und Missernten. Auch dass unser Klima in diesem Sommer eigentlich dem Mittelmeerklima entsprach, zeigte Dr. Tiersch auf. Das mag uns zunächst angenehm vorkommen, da die Freibadsaison lang dauert und besonders sonnig ist. Die fehlenden Niederschläge und die massive Sonneneinstrahlung haben jedoch einen ausgeprägten Einfluss auf die Natur, schwächen z.B. die Vegetation, machen unsere Bäume anfällig für Schädlinge und Brände. Damit bereiten die klimatischen Extreme den Land- und Forstwirten enorme Probleme.

Was können wir tun? Jeder einzelne kann zunächst einmal prüfen, wie groß sein ökologischer Fußabdruck ist. Dieser ist ein Bild für die Ressourcen, die wir mit unserer Lebensweise verbrauchen. Das Internet bietet etliche Seiten, auf denen man diesen bestimmen kann (z.B. www.fußabdruck.de – eine Seite von Brot für die Welt). Auf diesen Seiten bekommt man zahlreiche Vorschläge, wie man den eigenen Fußabdruck verkleinern kann – z.B. indem man auf Flüge verzichtet, oder einen häufigen Fleischkonsum. Kleidung könnte von der Qualität und der Mode her so beschaffen sein, dass sie über einige Jahre tragbar ist. Einige Supermärkte bieten verstärkt regionale Produkte an, bei denen wir verstärkt zugreifen sollten. Das spart Rohstoffe bei der Produktion und dem Transport.

Schließlich ermutigte Dr. Tiersch dievolljährigen Schülerinnen und Schüler, die kommenden Wahlen zu nutzen, um die globalen demokratischen Strukturen für notwendige Veränderungen hinsichtlich des Klimawandels zu stärken. Politische Veränderungen und die Kooperation von Staatengemeinschaften werden – neben dem persönlichen Engagement - größere Erfolge erzielen können, um die globale Temperatur so wenig wie möglich steigen zu lassen.

Eingestellt von Bender