Autorenlesung mit Christian Linker

Hinzugefügt am 03. Juni 2019

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Was macht man mit „einem Haufen“ Neunt- und Zehntklässlern, die nicht an Literatur interessiert sind? Richtig, man veranstaltet eine Autorenlesung.

Dazu war der Autor Christian Linker mit seinem Roman „Der Schuss“ am Freitag, dem 17.05, zu Besuch am ELG. Nach einer kurzen Vorstellung begann er damit, die ersten Seiten seines Buches vorzulesen, welches von aktuellen und auch sehr politischen Themen handelt: Rechtsextremismus, Rassismus, Rechtspopulismus.

Im Roman versucht der 17-jährige Robin, der in einem Hochhausviertel wohnt, allen Problemen mit den verschiedenen kriminellen Gruppen seines Blocks auszuweichen. Als er dann durch einen ungünstigen Zufall doch plötzlich Teil des Geschehens ist, und Zeuge eines Mordes wird, muss er sich entscheiden, ob er einer jungen, neugierigen Reporterin hilft, gegen die DAP (Deutschlands Alternative Partei) und seinen alten Freund Freddie zu ermitteln, oder mit diesen zusammenzuarbeitet, obwohl sie von einem dunklen Geheimnis umgeben sind.

Herr Linker las mit einer sehr ruhigen, aber trotzdem Interesse weckenden Stimme vor und fasste dabei auch einige Textstellen frei aus dem Kopf zusammen, um den Zuhörern die Zusammenhänge zu erläutern. Durch das aktuelle Thema und die Anspielung auf eine bestimmte Partei im deutschen Bundestag, war die Geschichte sehr nachvollziehbar und realitätsnah. Auch begeisterten die verschiedenen Perspektiven der Personen in Linkers Buch, die alle ein anderes Weltbild haben. Dank dieser Vielfältigkeit ist das Buch, trotz der klar erkenntlichen eigenen politischen Meinung Linkers, nicht zu eintönig.

Nach dem Ende der eigentlichen Lesung begannen die Fragen auch schon auf Herrn Linker einzuprasseln. In seiner sehr gelassenen Art nahm er sich Zeit, jede Frage sehr ausführlich zu beantworten. Zum einen gab es natürlich Fragen zum Buch, doch überwiegend zeigten die Schüler Interesse an Linkers Job als Autor und seinem Werdegang. Er beantwortete, wie es dazu kam, dass er Bücher schreibt, welche dann auch im Verlag gedruckt werden. Überraschend war vor allem zu erfahren, dass Linker nicht nur politische Romane, sondern auch manchmal Kinderbücher oder anderes schreibt. Zudem sticht er aus der Menge hervor, da er schon als Kind davon träumte, Autor zu werden.

Abschließend kann man also von einer erfolgreichen Veranstaltung sprechen, die ein bisschen Farbe und Abwechslung in das Grau des Schulalltags gebracht hat und den Schülern gezeigt hat, dass Literatur nicht immer altmodisch und langweilig sein muss, sondern aktuell und spannend sein kann.

Georg Wolf und Jonas Lehrbach (10c)

Eingestellt von Als / Me