Erasmus+ Jobshadowing am Frederiksborg Gymnasium in Hillerød: Viel Input und ein bisschen Hygge

Hinzugefügt am 19. Oktober 2019

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Wir (Herr Lohde und Herr Paeseler) durften schon zum zweiten Mal unsere Schule bei einem Erasmus+-Projekt vertreten. Diesmal ging es an unser dänisches Austauschgymnasium ins beschauliche Hillerød, das ca. 35 Kilometer nördlich von Kopenhagen liegt. Ziel unserer Mission war es, zu schauen, wie Unterricht an anderen medien-affinen Schulen gestaltet wird, um dann neue Denkanstöße für die Gestaltung der Zukunft unseres ELGs zu bekommen.

Kurz vorangestellt: Man, man, man… das war wieder einmal eine Woche. Wir sind fasziniert und überrascht zugleich, wie Schule dort funktioniert. Aber der Reihe nach...

In der Woche vor den Herbstferien reisten wir sonntags zu unserem Zielort, machten aber zwischendurch einen kurzen Touri-Stopp in der Hauptstadt. Um es auf den Punkt zu bringen: Kopenhagen - sollte man auch mal vorbeischauen; ist echt ein schönes Städtchen!

Montags ging es dann am Frederiksborg Gymnasium los. Wir hospitierten während der Woche in vielen verschiedenen Unterrichtsfächern. Von Musik, Reli und Latein über Geschichte und Englisch bis hin zu Sport und Geographie. Grundsätzlich läuft der Unterricht in Dänemark ähnlich wie bei uns ab. Allerdings funktioniert das ganze Klassenmanagement digital. Das heißt, jeder Schüler bringt seinen eigenen Laptop mit. Somit sind fast alle Bücher digital, jedes Arbeitsblatt wird über eine App verteilt, jeder Arbeitsauftrag ist für die jeweilige Klasse online einsehbar. Das ist schon elegant! Dazu gibt es an der Schule natürlich offenes und starkes WiFi. Allerdings, und das muss auch gesagt werden, werden nach Auskunft des dortigen Technical Supports ca. 70% des WiFi-Volumens für das Streamen auf Netflix und das Surfen auf Facebook verwendet - und das ist aus pädagogischer Perspektive doch eher etwas fragwürdig.

Auch haben wir einen Kollegen kennen gelernt, der nach einem Konzept unterrichtet, das man wohl als "Flip-Classroom-Konzept" bezeichnen kann. Dazu erklärt er in selbst erstellten Videos verschiedene fachspezifische Sachverhalte. Diese Videos schauen sich die Schüler zu Hause an und versuchen den Inhalt zu verstehen. Im Unterricht findet dann die eigentliche Vertiefung des Stoffs statt. (Also umgekehrt als bei uns: Erarbeitung in der Schule, Vertiefung durch Hausaufgaben zu Hause.) Sehr interessant!

Neben diesen beiden besonderen Aspekten ist noch zu erwähnen, dass aus unserer Sicht am dortigen Gymnasium ein gewisser Geist des Zusammenhalts zu spüren war. Dies wurde beispielsweise bei den wöchentlichen Schulversammlungen deutlich. Dabei sangen ALLE (!!!) Schüler gemeinsam zwei Lieder. Anschließend wurden verschiedene besondere Leistungen von Schülern erwähnt und abschließend spielte die Lehrerband ein Lied über das schlechte Verhalten von Schülern, die zu viele Stunden „blau“ gemacht hatten. Das Lied war übrigens ein Blues.

Eingestellt von Lohde, Paeseler / Me