Jobshadowing in Mol: Schule einmal belgisch

Hinzugefügt am 01. April 2020

IMG 4967

Im März 2020 besuchten wir die Rosenbergschule in Mol, Belgien. Hier durften wir zwei Tage Lehrer*innen und Schüler*innen in ihrem Schulalltag begleiten. Warum gerade Mol? Weil die Rosenbergschule eine iPad-Schule ist. Das heißt: Alle Kinder und Lehrer*innen wurden sukzessive mit einem Tablet ausgestattet. Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem die komplette Schule digital vollausgestattet ist.

Und wie sieht der Unterrichtsalltag denn nun konkret aus an so einer iPad-Schule? Wir waren überrascht zu sehen, dass wir am ELG mit unserem iPad-Projekt gar nicht so weit weg davon sind:
Das iPad dient auch in Mol nicht als Ersatz für Schulbücher oder Schulhefte, sondern als zusätzliches Unterrichtswerkzeug neben Schulbuch und Schulheft. Die Klassen bearbeiten bestimmte Unterrichtsinhalte eben auf andere Weise, zum Beispiel individuell mit Filmen, Internet-Recherchen im Unterricht, Audio-Dateien die jede*r im eigenen Tempo anhören kann, eBooks, Quizzen oder sonstigen digitalen Zusatzmaterialien. Und wie bei uns gibt es Lehrer*innen, die lieber auf die „alten“ Methoden zurückgreifen und solche, die überwiegend mit dem Tablet arbeiten.

Der Riesenunterschied zur Schulpraxis in Deutschland ist allerdings die große, schuleigene IT-Abteilung, von der wir in Alzey nur träumen können: Etwa 5 IT-ler und Lehrer*innen arbeiten im Medienzentrum an den technischen Herausforderungen. Sie verwalten die Tablets, spielen neue Apps auf, pushen die regelmäßigen Nachrichten an die Schulgemeinschaft und unterstützen Schüler*innen sowie Lehrer*innen den Tag über bei der Lösung auftretender Probleme.

Ein toller, weiterer Service dieser IT-Abteilung: Die Lehrer*innen, die mit dem iPad arbeiten, werden durch Fortbildungen und eine eigens von der IT-Abteilung der Schule gestaltete Internetseite unterstützt. Hier findet man Tipps, Anleitungen und Unterrichtsbeispiele rund um die Arbeit mit dem iPad. So werden die Lehrer*innen langsam an das iPad herangeführt und kontinuierlich weitergebildet.

Auch die schuleigene Kommunikationsplattform erleichtert den Alltag und den Datenaustausch: Mit Smartschool werden digitale Klassenbücher geführt, Anwesenheit von Schüler*Innen eingetragen, Arbeitsmaterialien für die Klassen verteilt und per Mail kommuniziert.

Natürlich stimmt auch die Ausstattung an der Rosenbergschule: In jedem Raum befindet sich ein Desktop-Computer mit Beamer, es gibt mehrere Arbeitsräume mit Steh- und Sitzplätzen am Computer und auch das WLAN schien sehr stabil und zuverlässig zu funktionieren – eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen von digitalem Unterricht!

Zu guter Letzt stimmte auch das Rahmenprogramm: So lernten wir die Kleinstadt Mol noch von einer anderen Seite kennen und die Kolleg*innen zeigten uns Antwerpen. Insgesamt erhielten wir also das Rundum-sorglos-Paket!

In diesen kurzen drei Tagen haben wir viel gelernt: Über das belgische Schulsystem und die damit verbundenen Unterschiede zu unserer Unterrichtspraxis, die Vor- und Nachteile einer digitalen Schule, den Umgang mit Corona und nicht zuletzt, dass die Arbeit von Lehrkräften doch überall irgendwie gleich (schön) ist!

Anfang März 2020 waren Frau Schmid und Frau Siegfried im Rahmen unseres aktuellen Erasmus-Projektes zur Digitalisierung von Schule für drei Tage zu Gast in der belgischen Kleinstadt Mol.

Eingestellt von Hillenbrand / Me