Auf den Spuren Goethes

Hinzugefügt am 26. April 2023

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Der GK 12 d3/Se auf den Spuren Goethes

„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets nur Böses schafft“.

Diese Abwandlung des bekannten Mephisto-Zitates würden wir am liebsten erzürnt dem berühmten Faust-Werk entreißen, um es über der unzuverlässigen und zutiefst aufwändigen Bahnverbindung Alzey-Frankfurt zu platzieren.

Denn erstens sind wir nun, nach wochenlanger Lektüre und Inszenierung, alle wahre Faust-Kenner und zweitens waren die Bahnen am vergangenen Dienstag natürlich wieder so unpünktlich, dass wir bei unserem Ausflug nach Frankfurt sämtliche Anschlüsse verpasst haben.

Nun ja, nach einer kleinen Odyssee erreichten wir jedoch irgendwann die Geburtsstadt des berühmtesten deutschen Dichters.

Die Pforten des Goethehauses empfingen uns und wir tauchten ein in die Welt des späten 18. Jahrhunderts, die Welt von Goethes Geburt und den ersten 24 Jahren seines Lebens.

Eine sehr anschaulich referierende Mitarbeiterin des Goethehauses erklärte uns die einzelnen prunkvollen (und nicht so prunkvollen) Zimmer des nahezu vollständig rekonstruierten Hauses, erläuterte das gehobene und betuchte Leben der Familie Goethe und schmückte ihre Erläuterungen mit zahlreichen Anekdoten aus Goethes Jugend.

Anhand der rekonstruierten Möbel und Kunstgegenstände konnten wir uns leicht in die damaligen Verhältnisse einfühlen. Goethes durch wohlhabende Geburt vorteilhafter Status hat uns hierbei einiges an Erkenntnis vermittelt. Zum Beispiel, dass der Dichter offenbar schon immer Zeit und Muße haben konnte, an seinem Stehpult lehnend darüber nachzusinnen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“.

Zahlreiche Utensilien und Kunstgegenstände konnten wir mit Goethes Wirken und seinen Werken in Verbindung bringen und so stellte dieser Ausflug ins Frankfurter Goethehaus einen tatsächlichen Mehrwert zu dem im Unterricht bearbeiteten Werk („Werther“, „Italienreise“, „Faust“) dar.

Anschließend schnupperten wir noch in das erst kürzlich neu eröffnete Romantik-Museum. Beim Schnuppern musste es jedoch zunächst bleiben, denn die anschließende Führung war in Umfang und anspruchsvoller Tiefe dann doch etwas zu viel für einen Tag. Unsere Aufmerksamkeit richtete sich weg von anspruchsvoller Kultur zu profanen Grundbedürfnissen wie Essen und Ausruhen.

Schließlich sind wir auch nur ein Grundkurs und keine GermanistikstudentInnen.

Satt und ermattet setzten wir uns am eher unheilvoll wirkenden Frankfurter Hauptbahnhof wieder in den pünktlichen (!) Zug und fuhren zurück in unsere rheinhessische Heimat.

 

Eingestellt von Scherf/ Bn