Die 10B bei der Schulkinowoche in Mainz – YALDA, ein hochpolitischer Film
Hinzugefügt am 02. Dezember 2023
Wir, die Klasse 10B, verbrachten am Montag, dem 20.11.23, zusammen mit Frau Scherf und Herrn Schäffer, einen schönen Tag in Mainz, um einen Film im Rahmen der Schulkinowoche anzuschauen.
Zunächst entdeckten wir bei einer kurzen Stadtführung einen kleinen, uns nahezu unbekannten Teil von Mainz, darunter die faszinierenden Chagall-Fenster im Stefansdom. Anschließend begaben wir uns ins Cinestar-Kino, wo der 90-minütige Film nach einer Einführung begann.
Nach dem Film tauschten wir uns eine halbe Stunde lang mit zwei eigens aus Frankfurt angereisten Experten über die Handlung und die Machart des Filmes aus. Nilab Taufig vom Menschensrechtsverein ASIYAH e.V. und Julian Namé vom Filmmuseum in Frankfurt besprachen hierbei den hochpolitischen Film sowohl inhaltlich als auch filmtechnisch.
Und nun zum Film selbst: Der Film “Yalda, eine Nacht der Vergebung” wurde 2019 unter der Regie von Massoud Bakhshi veröffentlicht. Die Protagonistin Maryam, 22 Jahre alt, wurde wegen des Mordes an ihrem 67-jährigen Ehemann zum Tode verurteilt. In einer Realityshow kämpfte Maryam vor Millionen von Zuschauern um Vergebung von Mona, der Tochter des Opfers, um der Todesstrafe zu entkommen. Obwohl Mona anfangs zögert, vergibt sie Maryam am Ende und rettet ihr somit das Leben.
Meiner Meinung nach ist der Film gelungen, und es war faszinierend zu sehen, auf welch für uns völlig unnachvollziehbare Weise Strafen in anderen Ländern festgelegt oder aufgehoben werden. Der Film konfrontierte uns mit ethisch hoch komplexen Themen wie Blutgeld, Zeitehe und dem Verhängen einer Hinrichtung. Alles Themen, die uns in Deutschland fremd sind. Auch das gesellschaftspolitische Machtgefüge des Iran hatten wir uns in den Deutschstunden vor dem Film erarbeitet, um die Handlungsmotive und -stränge besser einordnen zu können.
Das offene und spannende Ende des Films, bei dem unklar blieb, wie es mit Mona und Maryam weitergeht, fand ich besonders ansprechend. Allerdings gab es auch einige Szenen, die mir nicht zusagten, möglicherweise aufgrund von Übersetzungsunterschieden oder unserer Unkenntnis bzgl. dieser Art von Drama. Insgesamt kann ich den Film empfehlen, da er äußerst informativ ist und einen neuen Blickwinkel auf die iranische Gesellschaft ermöglicht.
(Roberta Tintea, 10B)
Eingestellt von Scherf / Me