Europa Quo Vadis? - Ein Europatag im Zeichen der Klimakrise

Hinzugefügt am 05. Mai 2022

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Nach zweijähriger Pause war es am 28.04. endlich wieder soweit: Das ELG konnte seine langjährige Tradition der Europagespräche zum Auftakt der Europawoche 2022 wieder aufleben lassen und eine Präsenzveranstaltung zur politischen Lösung der Klimakrise durchführen. Neben unseren früheren Schulleitern Gerhard Hoffmann und Dr. Ernst Schmitt waren als Ehrengäste auch unser Landtagsabgeordneter Heiner Illing sowie der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Förderer unserer Schule Klaus Hagemann anwesend.

Nach einer kurzen thematischen Einführung durch unseren neuen Schulleiter, Dr. Michael Schwamb, verfolgten die ca. 250 Schülerinnen und Schüler unserer MSS aufmerksam die DokuLIVE des Politikwissenschaftlers Ingo Espenschied. Dieser präsentierte seinem Publikum in einem 50minütigen Multimedia-Vortrag eine historische Aufarbeitung der Klimakrise, aus der sich dann auch die politischen, sozialen und ökonomischen Folgen deutlich ableiten ließen. Herr Espenschied schlug dabei auch den Bogen zum grünen Investitionsprogramm der Europäischen Union, dem sogenannten Green Deal, mit dem die Europäische Kommission massive CO2-Einsparungen vorantreiben und schließlich das ehrgeizige Ziel erreichen möchte, bis 2050 erster klimaneutraler Kontinent dieser Erde zu sein.

In einer von Bennet Silinksi (MSS11) und Bengt Schechowiz (MSS12) geleiteten Moderationsrunde, an der auch der neue rheinland-pfälzische Europaabgeordnete Karsten Lucke teilnahm, ging es dann im Wesentlichen um die Umsetzung des Green Deals und die damit verbundenen Schwierigkeiten. So interessierte die Schülerinnen und Schüler vor allem auch die Frage nach Deutschlands Rolle bei der Erfüllung dieser Ziele. Mit Hinblick auf den in der Ukraine tobenden Krieg stellte sich in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas mit Energieträgern. Wie kaum ein Kontinent ist Europa abhängig von russischen Energieimporten. Der Versuch diese Abhängigkeit abzuschütteln kommt spät - und führt zu Verwerfungen bei der Erreichung der selbst gesteckten Klimaziele.

Das Publikum beteiligte sich über eine TED-Abstimmung an der Debatte und zeigte sich gegen Ende der Diskussion nur vorsichtig optimistisch. Eine Mehrheit der anwesenden Schülerinnen und Schüler hält die Ziele des European Green Deals zwar für erreichbar, aber auch nur dann, wenn die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ihre Anstrengungen in der Zukunft noch einmal deutlich verstärken. Der Europaabgeordnete Lucke teilt diese Meinung und streicht noch einmal die Bedeutung des Green Deals für die ganze Welt heraus: Wenn es der EU gelinge, ihre Klimaziele zu erreichen und eine weltweite technologische Vorreiterrolle zu übernehmen, dann werde das auch auf andere Länder einen Effekt haben, der weltweiten Klimaschutz vorantreibe.

Die Veranstaltung im Rahmen der Europawoche 2022 wurde dankenswerter Weise mit Fördermitteln der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz sowie mit Geldern aus einer Spende der Familie Hagemann finanziert. Wir danken allen Fördermittelgebern für die großzügige Unterstützung der Aktivitäten unserer Europaschule.

Der folgende Link führt Sie zur Berichterstattung der AZ vom 30.04.2022:
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/alzey/alzey/elisabeth-langgasser-gymnasium-diskutiert-uber-klimawandel_25499210

Eingestellt von Hillenbrand / Me