Polen in zehn Tagen
Hinzugefügt am 18. November 2024
Rund 870 Kilometer trennen Alzey und Kościan, zwölf Stunden mit dem Bus, wenn der Verkehr es zulässt. Kein Ziel für einen Wochenendtrip, umso mehr für ein zehntägiges Austauschprogramm. 24 Schülerinnen und Schüler des ELG besuchten im September unter der Leitung von Katrin Bähr und Jörg Adrian unsere polnische Partnerschule, wohnten in Gastfamilien, nahmen an deren Alltagsleben teil, bekamen wertvolle Einblicke in Schule und Unterricht, Sprache und Kultur.
Poznań und Bydgoszcz, einst Posen und Bromberg, standen auf dem Programm, ebenso Gdańsk und Toruń, ehemals Danzig und Thorn. Im Weltkrieg weitgehend zerstört und anschließend wieder aufgebaut, zuweilen wundersam bewahrt und erhalten, alle aber über Jahrzehnte der sozialistischen Diktatur baulich gerettet und zugleich einem fortwährenden Modernisierungsprozess unterworfen – so offenkundig lebens- und liebenswert, dass einige der Schülerinnen und Schüler schon begannen, ein Studium in Polen in Erwägung zu ziehen.
Gemeinsame Ausflüge in die nähere Umgebung führten zum Gestüt in Racot, einst Sommerresidenz der polnischen Staatspräsidenten, zum Benediktinerkloster in Lubiń und zum See von Cichowo. Klettern im Kościaner Wasserturm gehörte nicht weniger dazu als Schwimmen in den Maltathermen in Poznań. Einander kennenlernen, miteinander reden, singen und lachen, aufmerksam aufeinander hören, voneinander lernen, Neues wahrnehmen und unschätzbare Erfahrungen sammeln, Freunde und Freundinnen gewinnen und behalten war das eigentliche Ziel: bei aller Unterschiedlichkeit das Gemeinsame und Verbindende erkennen und wertschätzen.
Am Ende standen ein tränenreicher Abschied und die Gewissheit, dass in einer intensiven Zeit Beziehungen entstanden sind, die dauerhaft bleiben dürfen.
Eingestellt von Adrian / Me