Die Zeit von 1912 bis 1945

Zu Beginn des Jahres 1912 genehmigte der Stadtrat den Voranschlag in Höhe von 176000 M für den Neubau in der Nähe des Kreisamtes in der Bleichstraße. Bereits am 30. April konnte die Schule eingeweiht werden. 308 Schüler zogen in die neuen Räumlichkeiten ein. 1925 wurde der Ausbau eines dritten Stockwerkes vorgenommen.

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Bleichstraße

In der Weimarer Verfassung wurde die Zielsetzung des schulischen Unterrichts in Artikel 148 definiert. Den Verfassungsvätern ging es offensichtlich darum, die "staatsbürgerliche Gesinnung", man könnte heute sagen, das Engagement für den Staat und seine Institutionen, zu fördern. Doch von vielen Lehrern wurde scharf zwischen Vaterland und Republik unterschieden; die meisten verfolgten im Unterricht einen national-konservativen Kurs mit oft nationalistischen Untertönen. Auf diese Weise wurde, nicht immer bewusst oder mit Absicht, der Boden für radikale Parteien des rechten Spektrums geebnet.

Nach dem Krisenjahr 1923 und dem beendeten Ausbau des Schulgebäudes konnte 1925 erstmals wieder von geordneten Schulverhältnissen gesprochen werden. Zudem hatte die Schule ihre Anerkennung als Vollanstalt erreicht. Am 3. März 1926 legten zum ersten Mal 9 Oberrealschüler ihre mündliche Reifeprüfung ab.

Das Schicksalsjahr 1933 bedeutet für das schulische Leben einen tiefen Einschnitt. Die Umgestaltung des Schullebens vollzog sich allmählich; das Schlagwort hieß "Gleichschaltung". Sie begann mit der Beurlaubung oder vorzeitigen Pensionierung einiger Herren des Kollegiums und des Direktors, die man aus teils politischen, teils rassischen Gründen nicht weiter beschäftigten wollte. Auch die jüdischen Schüler mussten nach und nach die Anstalt verlassen.

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Boxen 1938

Für den Lehrplan galten im wesentlichen die Richtlinien, die Hitler in seinen Ansichten zur Jugenderziehung niedergelegt hatte. Von seiner inhumanen, rassischen Geschichtsauffassung ausgehend, sah Hitler die "Krönung" der Bildungs- und Erziehungsarbeit darin, "dass sie den Rassesinn und das Rassegefühl instinkt- und verstandesmäßig in Herz und Hirn der ihr anvertrauten Jugend hineinbrennt." Neben diesem obersten Ziel ging es Hitler darum, das Ideal des Intellektualismus durch sein eigenes "Erziehungsideal" der körperlichen Ertüchtigung und kämpferischen Gesinnung zu ersetzen. So verloren geisteswissenschaftliche Fächer zu Gunsten von "Leibesübungen" an Bedeutung. Der einzughaltende Drill etwa in Form von Fahnenappellen verkürzte davon abgesehen die Unterrichtszeit. Somit kam es zum Absinken des Leistungsstandes. Die Hitlerjugend fungierte im schulischen Bereich sowohl als Erziehungs- als auch als Kontrollorgan des Nazi-Regimes.

 

 

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100-jähriges Jubiläum

 

 

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Abituraufgaben 1941